Tintenarten
Eine besondere Stärke der Tintendrucktechnologie ist ihre Vielseitigkeit. Es gibt eine Vielzahl von Tinten, mit Farbstoffen oder Pigmenten, die auf eine große Zahl von Trägermaterialien gedruckt werden können: auf normale und beschichtete Papiere, Karton, Filme, Leinwand, Vinyl, Stoff, Leder und noch vieles mehr. Hochglänzende Tinten und Druckmedien besitzen eine wesentlich höhere Farbbrillanz und sorgen für schönere Bilder. Tinten für den hochglänzenden Druck sind oft UV-empfindlich und bleichen nach kurzer Zeit aus. Auch die Hitzeentwicklung der Beleuchtung kann die Farben an Displays nachteilig verändern und ausbleichen. Die folgende Unterteilung ist problematisch, da Tinten sowohl nach dem Einsatzgebiet als auch nach ihrer Zusammensetzung klassifiziert werden können. Wegen des unterschiedlichen Drucksystems sind bestimmte Drucker entweder für Farbstoff oder für pigmentierte Tinten geeignet. Auch die Anforderungen an die Papiere sind verschieden. Für optimale Ergebnisse gibt es Papiere für Farbstofftinten und für pigmentierte Tinten.
Farbstofftinten
Farbstofftinten basieren auf gelösten Farbstoffen. Daher sind diese Tinten auch nicht wasserfest. Sie sollen in das Papier eindringen, ohne dabei seitlich zu verlaufen. Es gibt Varianten mit einer erhöhten Lichtbeständigkeit, die sich besonders für den hochwertigen Bilderdruck eignen. Der Farbraum der farbstoffbasierten Tinten ist groß. Auf den entsprechenden Medien gedruckt ergibt sich nahezu ein fotorealistischer Eindruck. Farbstofftinten werden fast ausschließlich im Innenbereich eingesetzt („Indoor“-Tinten).
Pigmenttinten
Für Außenanwendungen werden fast ausschließlich Pigmenttinten eingesetzt, die sich durch eine hohe UV-Beständigkeit und Wasserfestigkeit auszeichnen. Diese Tinten haften an der Oberfläche des Papiers beziehungsweise dringen nur wenig ein. Für einen kurzzeitigen Außeneinsatz kann auf eine Laminierung verzichtet werden. Spezielle Kombinationen von Tinte, Medium und Laminat ergeben Haltbarkeiten von mehreren Jahren. Der Farbraum pigmentierter Tinten ist etwas geringer als der von Farbstofftinten. Auf Papier mit einer glänzenden Oberfläche kann es zu matten Glanzerscheinungen kommen, wenn der gesamte Farbauftrag sehr hoch ist.
Es gibt Firmen, welche die Pigmentpartikel mit einem besonderen Harz ummanteln. Beim Auftreffen auf das Druckmedium werden diese durch Polymerisierung fixiert. Die harmonisierte Form und Größe der Partikel sowie der Film aus polymerisiertem Harz sollen zu einer Verringerung der Lichtstreuung und damit zu einer besseren Bildqualität führen. Diese Tinten besitzen Eigenschaften, welche sie von Flüssigtinten unterscheiden. Die Druckköpfe sind ähnlich aufgebaut, aber die Tinten sind bei Raumtemperatur fest. Sie werden zuerst geschmolzen und die heißen Tröpfchen werden überwiegend durch Piezo-Wandler ausgestoßen. Beim Auftreffen auf den Träger werden sie sofort fest. Da kein Wasser auf dem Träger trocknen muss, kann schneller als mit Flüssigtinten gedruckt werden. Allerdings sind die Drucker wesentlich teurer und werden überwiegend für professionelle Anwendungen eingesetzt, beispielsweise für die Produktion von Displays, Postern und Proofdrucken.
Wachstinten
Wachstinten sind vom Trägermaterial unabhängiger als Flüssigtinten. Sie dringen kaum in das Medium ein. Ähnlich wie beim Thermotransferdruck liegen die Farbpunkte daher auf der Oberfläche, sie sind jedoch meist viel kleiner und liefern eine bessere Bildqualität, die im besten Fall an die der Flüssigtintendrucker heranreicht. Mit einer Drucknachbehandlung werden die Wachspunkte zusätzlich fixiert. Als Farbmittel dienen Pigmente oder Farbstoffe. Die Lichtstabilität ist ähnlich wie bei herkömmlichen Tintenmaterialien, aber wie beim Thermotransferdruck sind die Bilder empfindlich gegen Kratzer und Oberflächenverletzung und verlaufen unter dem Einfluss höherer Temperaturen.
Reaktiv- und Sublimationstinten
Für den Textildruck ist die Wahl der richtigen Tinte von entscheidender Bedeutung. Bei den angebotenen Systemen unterscheidet man zwischen Reaktiv- und Sublimationstinten. Beim Bedrucken von Naturfasern (z.B. Baumwolle) kommt reaktive Tinte zum Einsatz. Das Material muss dafür vorbehandelt werden, da sonst die Farben ausbleichen. Mischfasern (zum Beispiel Seide oder Leinengewebe) bedruckt man mit gesäuerten Tinten. Diese verbinden sich mit der Faser des Gewebes und lassen sich durch heißen Wasserdampf fixieren. Beim Druck auf Kunstfasern (beispielsweise T-Shirts) kommen Dispersionsfarben zum Einsatz, die man heiß fixieren muss. Der Vorgang verschmilzt die Tinte mit der Faser. Bei den Sublimationstinten erfolgt der Druck normalerweise auf ein Transferpapier. Unter einer Heizpresse wandert die Farbe vom Papier in den Stoff und wird fixiert.
Inkstix
Die Firma Tektronix, die von Xerox aufgekauft wurde, entwickelte Festtintendrucker, die äußerlich wie ein Farblaser aussehen und auch mindestens ebenso schnell arbeiten. Diese Festtintendrucker, wie zum Beispiel der Xerox Phaser 860, werden anstatt mit Tinte mit Inkstix, die wie übergroße Gummibärchen aussehen, gefüllt. Diese wachsartigen Inkstix bringt der Tintenstrahldrucker im Inneren zum Schmelzen. Die verflüssigte Farbe spritzt der Drucker dann über Piezodüsen aufs Papier. Der Vorteil dabei ist, dass sich der Druckkopf nicht wie bei Tintendruckern über die Papierbreite hin und her bewegt, sondern die ganze Papierbreite einnimmt und so sehr schnell und leise drucken kann. Allerdings rentieren sich diese Phaser-Drucker nur, wenn sehr viel gedruckt wird, weil das Druckgerät immer angeschaltet bleiben sollte, da der Drucker mindestens 20 Minuten braucht, bis er betriebsbereit ist. Zudem verbraucht der Tintenstrahldrucker beim Schmelzvorgang nach dem Einschalten recht viel Farbe. Bleibt der Drucker dagegen immer angeschaltet, verbraucht er zwar viel Strom, dafür ist er sofort druckbereit.
Tusche
Bei der Tusche handelt es sich um eine spezielle Form von Tinte, die sich durch eine sehr kräftige Farbe auszeichnet und häufig ein Bindemittel enthält. Schwarze Tusche wird im Allgemeinen aus Gasruß hergestellt, der in kolloidalen Lösungen von (verseiftem) Schellack und Bindemitteln (z. B. Gummiarabikum, Leim) fein verteilt wird. Bei der Farbe Kontrastschwarz unterscheiden sich Tinten von Tuschen dadurch, dass sie nicht pigmentiert sind. Einige Tintenstrahldrucker haben eine zweite Schwarzpatrone mit pigmentiertem Schwarz, das auf Normalpapier Schwärzungen zulässt, die denen eines Laserdruckers entsprechen. Da dieses Schwarz jedoch nicht für den Fotodruck geeignet ist, wird eine zweite Schwarzpatrone eingesetzt. Es existieren auch Tintenstrahldrucker, die ausschließlich mit pigmentierter Tinte arbeiten.
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