CIS (S) - Continuous Ink Supply (System)
Drucken, bis der Arzt kommt
Beim auf Deutsch auch Dauerdruck genannten CIS (Continuous Ink Supply) wird die flüssige Tinte im Tintenstrahldrucker nicht in Patronen oder per Injektionsnadel, sondern in extern zumeist am Drucker angebrachten Tanks, die mit dem Druckkopf über Schläuche verbunden sind, nachgefüllt. Die Tinte ist bei CIS-Nachrüst-Lösungen immer kompatibel, man kauft sie in großen Flaschen oder Beuteln.
Es gibt CIS-Systeme inzwischen von den Original-Druckerherstellern selbst (z.B. Epson EcoTank 355/555), aber ihren Ursprung hatte die Technik in Fernost, als Bastel-Nachrüstsatz für handelsübliche sehr günstige Tintenstrahldrucker. Hierbei kommen am anderen Ende des Schlauches spezielle Tintenpatronen zum Einsatz, die einen Chip haben, der seinen Füllstand ständig selbst zurückstellt, damit der Drucker nicht auf die Idee kommt, dass die Patrone jetzt eigentlich leer sein müsste.
Die Vorteile liegen nicht nur darin, dass man so dramatisch günstiger drucken kann und viel seltener Tinte nachfüllen muss (viele Tausend Seiten ohne Nachfüllen sind kein Problem mit einem CIS-Drucker). Auch der Umweltaspekt ist nicht zu vernachlässigen, da der Betrieb eines auf CIS umgerüsteten Druckers dramatisch weniger Müll produziert als mit normalen Patronen. Und man kann mit dieser Lösung sogar während des Druckens Tinte nachfüllen. Deshalb genießen mit CIS nachgerüstete Drucker in öffentlichen Plätzen, in denen viel gedruckt wird (Reisebüros, Internetcafes etc), besonders in Fernost hohe Popularität.
In der günstigen Version funktioniert der Tintentransport vom Tank zur Patrone ganz simpel mittels bariometrischem Druck, das bedeutet, dass der Tank einfach höher stehen muss als die Patronen und die Tinte dann automatisch in die Patronen fließt. Aufwendigere Lösungen nutzen ein Pumpsystem und können so auch unabhängig von der Höhe der Patronen direkt seitlich am Drucker angebracht werden.
Der Verkauf von Tinte in großen Beuteln ist natürlich der Albtraum für die Druckerhersteller, da sie so nicht winzige Mengen Tinte für horrende Preise verkaufen können, auch den Verkauf kompatibler Tinte mittels Chip- und Patronen-Patentschutz können sie mit CIS nicht mehr verhindern bzw. einschränken. Die große Popularität von CIS-Nachrüstkits in vielen Teilen der Welt nötigte jedoch einige Druckerhersteller dennoch, mit eigenen CIS-Lösungen auf den Markt zu kommen, wie eben beispielsweise Epson mit der erwähnten EcoTank-Serie. Und - kaum verwunderlich - wirbt Epson auch mit deutlich günstigerem Druck, Umweltfreundlichkeit und der riesigen Kapazität. Die Tinte ist zwar nicht so günstig wie kompatible Tinten, aber mit etwa 10 Euro für 70ml dennoch dramatisch günstiger als Tintenpatronen von Epson.
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