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So funktioniert Xerografie

Die Xerographie verdankt ihren Namen nicht wie man annehmen könnte dem Erfinder des ersten Kopierers Xerox, das Gegenteil ist der Fall: Der Begriff leitet sich aus dem Griechischen her und bedeutet "trocken schreiben" (ein Seitenhieb auf konkurrierende Nass-Kopierverfahren wie etwa die an deutschen Schulen in den 70ern und 80ern primär genutzte Hektographie), und Xerox hat sich nach diesem Begriff benannt. Das Druckverfahren ist eine von vielen Varianten der Elektrophotographie beziehungsweise Fotokopie.

Xerografie arbeitet teilweise ähnlich wie die modernen Laserdruckverfahren, es arbeitet auch mit elektrisch geladenen lichtempfindlichen Fotoleiter-Trommeln, die Tonerpartikel anziehen, welche dann auf ein Blatt Papier übertragen und dort durch Hitze fixiert werden. Im Gegensatz zum Laserdruck arbeitet die Xerographie allerdings vollkommen nicht-digital beim Erstellen des Abbilds und tastet das Original optisch über ein System von Spiegeln und Linsen ab. So kann nur ein bestehendes Dokument vervielfältigt werden, Digitaldaten als Quelle, beispielsweise von einem PC, sind mit diesem Verfahren nicht möglich.

Die Geschichte der Xerographie

Der Xerox Model A - Der allererste FotokopiererDamit fing alles an: Am 22.10.1938 erfand der Amerikaner Chester Carlson zusammen mit dem Österreicher Otto Kornei die Technik, um mit elektrostatisch geladenen Platten und Belichtung ein Abbild aus Tonerstaub (bzw. damals Bärlappsamen) zu machen, dieses auf Wachspapier zu übertragen und darauf mittels Hitze zu fixieren.

Er konnte aber mangels Prototypen jahrelang keinen Investor finden, bis eine Firma namens Haloid Photographic Company (später Xerox) sich seiner annahm und 1949 den ersten Fotokopierer auf den Markt brachte, den Model A, dessen primäre Zielgruppe das US-Militär war, die auch die Forschung finanzierten. Aber erst 1959 war mit dem extrem erfolgreichen Xerox 914 der erste moderne Kopierer erhältlich, der benutzerfreundlich mit nur einem Knopfdruck eine Vorlage kopierte - zuvor benötigte der Prozess zig einzelne Arbeitsschritte. Dieser arbeitete jedoch noch rein optisch und "xerographierte" über ein System aus Spiegeln und Linsen eine fixe Vorlage ab. Die Produktnummer leitete sich übrigens aus dem bedruckbaren Papier (9x14 Inch) her.

Eine sehr amüsante Anekdote ist übrigens die Werbekampagne für den 914. Xerox ließ einen teuren Fernseh-Werbespot drehen, in dem ein Affe den Kopierer bediente, um die einfache Bedienung zu illustrieren. Die Kampagne wurde jedoch zum Rohrkrepierer, da viele Sekretärinnen - die Der Xerox 914 - Der erste moderne Fotokopiererprimäre Anwender-Zielgruppe des 914 - am nächsten Tag von Chef oder Kollegen eine Banane auf ihrem Schreibtisch vorfanden. "Treffsicher" ersetzte die Marketingabteilung von Xerox den Affen-Spot durch einen extrem sexistischen Dummerchen-Werbespot.


Vom Kopierer zum Laserdrucker

Xerox 9700 - Einer der ersten LaserdruckerAuf die Idee, mit dem Laser und einem Computer das zu druckende Bild zu zeichnen, kam 1969 dann Gary Starkweather, ebenfalls Forscher bei Xerox. 1971 gab es einen ersten Prototypen des Laserdruckers, 1976 ein Industrie-Großsystem von IBM zum Massendruck von Versandetiketten und Lieferscheinen, 1977 den Xerox 9700 und 1981 dann den ersten kommerziell erhältlichen Büro-Laserdrucker, als Teil des Komplettsystems Xerox Star 8010. Dieser wegweisende Computer mit grafischer Benutzeroberfläche und Ethernet aus dem Xerox PARC Thinktank, der (bzw. sein Vorgänger Xerox Alto) als Inspiration für den Apple Macintosh und Microsoft Windows diente, war allerdings zu teuer für den Massenmarkt, außerdem entwickelte sich der Privat-Computermarkt erst mit dem im selben Jahr gestarteten IBM PC. Deshalb konnte erst Hewlett Packard 1984 in Kooperation mit Canon, die das Druckwerk bauten, mit dem Laserjet 8ppm, der mit 3500 Dollar nur etwas mehr als ein Fünftel des Xerox Star 8010 kostete, den ersten großen kommerziellen Erfolg feiern. Xerox Star 8010 - Wegweisende GUI-Workstation mit LaserdruckerDer Laserdrucker eroberte im Sturm die Büros dieser Welt. Die Entwicklung des Farb-Laserdrucks dauerte dann allerdings bis 1993, obwohl es optische Farbkopierer seit 1973 gab, denn Probleme mit dem absolut passgenauen Druck aller vier Farben mussten erst gelöst werden. Dieses mal war der Pionier jedoch QMS (heute Teil von Konica), die den Colorscript Laser 1000 für $12500 auf den Markt brachten. Der erste Farblaser mit weiterer Verbreitung war jedoch der -wieder deutlich erschwinglichere- Apple Color Laser Printer 12/600PS, für den erneut Canon das Druckwerk lieferte.

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